St. Pölten, 08.03.2017 (dsp) Mit der Schwerpunktsetzung im Fachbereich der Religionspädagogik forciert die Hochschule auch das religionspädagogische Lehrangebot wie auch das Vortragsprogramm. Am Donnerstag, dem 23.3., um 17 Uhr, hält der Emeritus für Religionspädagogik und Altdekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien einen Grundsatzvortrag zum Thema „Religionspädagogische Kompetenz. Herausforderung für eine Philosophisch-Theologische Hochschule angesichts der Zeichen der Zeit“.
Martin Jäggle, geb. 1948, war bis 2013 Universitätsprofessor für Religionspädagogik und Katechetik am Institut für Praktische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. Er studierte Philosophie, Physik, Mathematik und Theologie an der Universität Wien und der Universität Innsbruck. Von 1971 bis 1975 war er Religionslehrer an Pflichtschulen in Niederösterreich und Wien (HS, ASO, PL). 1976 schloss er das Studium der Katholischen Theologie mit dem Absolutorium ab. Seit 1976 ist er in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Religionslehrern tätig und hat auch einige Jahre Religionspädagogik in der allgemeinen Lehrerausbildung gelehrt. 1992 promovierte er mit einer empirisch-quantitativen Studie über „Die Situation des Religionsunterrichts an Volksschulen in der Großstadt Wien“. Seit 1988 war er Lektor an der Technischen Universität Wien und seit 1991 an der Universität Wien. Ab 03/2002 vertrat er die Professur für Religionspädagogik und Katechetik und wurde mit 09/2003 an die Universität Wien berufen.
Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. interkulturelles und interreligiöses Lernen sowie Religion an der säkularen Schule. Zuletzt befasste er sich besonders mit Fragen der Schulentwicklung und einer „Kultur der Anerkennung“. 1998 bis 2000 führte er gemeinsam mit Martin Bolz und Johann Schrumpf das qualitative Forschungsprojekt Religiöse Implikationen im Schulalltag der Volksschule des 15. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim/Fünfhaus durch. Im laufenden Forschungsprojekt (2010-2015) „Religious Education at Schools in Europe“ (www.rel-edu.eu) wird u.a. für jedes europäische Land der Umgang mit religiöser Vielfalt an Schulen erhoben. Fragen der religiösen Heterogenität bestimmten auch seine internationale Lehre als Mitgestalter der jährlichen Seminarwoche an der Venice International University (VIU) „Comparative Pedagogy of Religious Education in Europe“ (1997-2006) und als Koordinator des Erasmus-Intensivprogramms (IP) „Interkulturelles und interreligiöses Lernen in der religions-pädagogischen Ausbildung“, einer gemeinsamen Lehrveranstaltung von Hochschulen aus Deutschland, Griechenland, Niederlande, Österreich, Tschechien und Ungarn und des Nachfolge-IP „Der Beitrag der religiösen Erziehung zur europäischen Identität“ (2005-2008).
Martin Jäggle ist u.a. Präsident des „Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit“, Mitglied des Wissenschaftsbeirates des „Zentrum Interkulturell und Studium der Religionen“ der Universität Salzburg und Mitglied des wissenschaftlichen Beirates bei „HIKMA – Zeitschrift für Islamische Theologie und Religionspädagogik“. Seine Publikationen sind in zehn Sprachen erschienen.